Rund 400 Spitzenpolitiker, Sportler, Vertreter aus Gesellschaft und Wirtschaft, Medienvertreter sowie Partner und Förderer des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) nahmen an der Ehrung teil.

Nachdem die Vorauswahl zur mittlerweile fünften DBS-Sportlerwahl von Journalisten getroffen wurde, konnte zuvor zwei Wochen lang unter anderem auch auf sportschau.de, zdfsport.de, sport1.de und kicker.de online darüber abgestimmt werden, wer die beste Sportlerin, der beste Sportler und das beste Team im Jahr 2014 war. Das ARD-Morgenmagazin stellte wahlbegleitend zur DBS-Sportlerwahl die nominierten Sportlerinnen und Sportler vor.

Siegreich in den drei Kategorien waren:
• Anna Schaffelhuber (Kategorie: Beste Behindertensportlerin 2014)
Anna Schaffelhuber konnte die Auszeichnung zur Behindertensportlerin des Jahres bereits zum dritten Mal entgegennehmen. In diesem Jahr gewann sie bei den Paralympischen Winterspielen in Sotschi in den alpinen Skiwettbewerben insgesamt fünf Goldmedaillen: im Slalom, im Riesenslalom, im Super-G, in der Abfahrt und in der Superkombination.

• Markus Rehm (Kategorie: Bester Behindertensportler 2014)
Markus Rehm trat bei den Deutschen-Leichtathletik-Meisterschaften gegen die nicht behinderten Sportler an und konnte am 26. Juli 2014 in der Kategorie Weitsprung mit 8,24 Metern den Titel erringen. Damit verbesserte er zudem seinen eigenen paralympischen Weltrekord um 29 Zentimeter und sprang als erster paralympischer Athlet über acht Meter. Bei den Europameisterschaften des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) in Swansea 2014 siegte er ebenfalls im Weitsprung und kam über 100 Meter auf den Bronzerang.

• Damennationalmannschaft im Rollstuhlbasketball (Kategorie: Bestes Team 2014)
Die Damennationalmannschaft im Rollstuhlbasketball erreichte bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Toronto den zweiten Platz. Diese Auszeichnung nehmen die Rollstuhlbasketballerinnen bereits zum dritten Mal entgegen. Das erfolgreiche Team in Toronto bildeten Mareike Adermann, Annabel Breuer, Annegrit Briessmann, Linda Dahle, Laura Fürst, Simone Kues, Maya Lindholm, Marina Mohnen, Edina Müller, Gesche Schünemann, Johanna Welin und Annika Zeyen. Neben Cheftrainer Holger Glinicki gehörten auch Bundestrainer Nicolai Zeltinger, Physiotherapeutin Angelika Jacobi, Mechaniker Timo Bauer und Teamarzt Dr. Jürgen Völpel zur Mannschaft.

Dr. Ole Schröder freute sich über die Bilanz der Athletinnen und Athleten mit Behinderung im Jahr 2014. Im Bühneninterview mit Moderator Peter Großmann und Christin Gunkel bezeichnete er es als den richtigen Weg einen so erfolgreichen Verband wie den DSB auf einem auch finanziell hohen Niveau zu fördern. Unterstrichen werde dies auch dadurch, dass der Deutsche Bundestag den Ansatz für die Förderung der Behindertensportverbände mit dem Bundeshaushalt 2015 noch einmal um weitere 400.000 € auf nun über 7 Mio. € erhöht habe.

Als klares Bekenntnis zum Spitzensport der Menschen mit Behinderung wertete Schröder auch die erfolgte Anhebung der Medaillenprämien für Behindertensportler. Die Sportler würden mit der Gleichstellung in ihrem Selbstverständnis und ihrer Motivation gestärkt, betonte der Parlamentarische Staatssekretär und dankte der Deutschen Sporthilfe, die die Prämienhöhe zu Beginn diesen Jahres neu festgelegt hatte.

Beim Thema Inklusion warb Schröder für eine umsichtige Haltung: mit der jüngsten Entscheidung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, behinderte und nichtbehinderte Athleten zwar gemeinsam starten zu lassen, aber getrennt zu werten, sei die Diskussion des Themas nicht beendet worden. Gerade unter dem Aspekt der Gleichbehandlung müssten jedoch zunächst weitere Forschungsergebnisse (z. B. hinsichtlich von Vorteilen für Sportler mit modernen Prothesen) abgewartet werden, da die oberste Zielstellung für den Sport der faire Wettkampf bleiben müsse.

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag