Im Gespräch mit Ole Schröder hatte der Kreisvorsitzendem des Bauernverbands Lars Kuhlmann dargestellt, dass die Bauern insbesondere in diesem Jahr aufgrund der ungünstigen Witterung mit Ernteeinbußen vor allem im Obstbau, aber auch bei Kartoffeln und Mais rechnen müssen. Schon immer gehörten die Naturgewalten zu den unvermeidbaren Berufsrisiken der Landwirte.
Ole Schröder: „Hochwertige Erzeugnisse aus der Region werden bei den Menschen immer stärker nachgefragt. Eine neue Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zeigen, dass die Wertschätzung für Obst und Gemüse aus der Region bei über 90 Prozent liegt. Das ist wegen der CO2-Einstparungen auch ein Beitrag zum Klimaschutz. Wenn wir die Verbraucher dabei unterstützen wollen, dann ist es umso wichtiger, dass die Politik der heimischen Landwirtschaft nicht immer neue Hürden in den Weg stellt.“
Beispielsweise bei den neuen Regelungen der rot-grün-blauen Landesregierung zum Knickschutz werden die Landwirte verpflichtet, Flächen aufzugeben. Darüber hinaus werden Vorgaben zu den Details und Intervallen der Schnitte am Gehölz gemacht, die eine aufwändige Dokumentation und die Berücksichtigung genauester geometrischer Vorgaben erfordern.
Ole Schröder: „Die etwa 6000 Kilometer Knick hier bei uns im Kreis Pinneberg werden von den Landwirten seit Jahrhunderten im eigenen Interesse angelegt und gepflegt. Das funktioniert erwiesenermaßen und muss nicht noch bürokratisch verkompliziert werden.“ Von den Bestimmungen der Verordnung sind somit die Eigentumsrechte der Landwirte berührt, weil sie Nutzungen vorschreiben beziehungsweise untersagen. Vor allem aber ist die Politik der Landesregierung gegen die Wünsche der Menschen gerichtet, die auch bereit sind, für gute Erzeugnisse auch immer mehr Geld auszugeben.
Ole Schröder: „Gerade hier holt Deutschland im Vergleich mit anderen Ländern endlich auf. Wir sollten daher den begrüßenswerten Trend zu mehr Qualität und zu lokalen Erzeugnissen unterstützen. Insofern schadet die Regelungswut der Landesregierung nicht allein den Landwirten, sondern im Endeffekt vor allem den Verbraucherinnen und Verbrauchern, die dann am Ende auf Produkte aus Übersee angewiesen sind, wo niedrigere Standards gelten.“
Im Gegensatz zur Landesregierung arbeitet die Bundesregierung daran, die Bedingungen für heimische Erzeugnisse zu verbessern. Mit der neuen Kompensationsverordnung, die derzeit vorbereitet wird, soll dafür gesorgt werden, dass gerade fruchtbare Ackerböden vorrangig erhalten und nicht für Ausgleichsflächen im Naturschutz verwendet werden.

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