Ole Schröder: Es ist interessant zu hören, wie die Schülerinnen und Schüler ihre Tage als "Abgeordnete" empfinden. Sie lernen durch diese Veranstaltung den parlamentarischen Alltag kennen und erfahren durch eigene Anschauung wie spannend, vielseitig und gleichzeitig mühsam es sein kann, Kompromisse zu finden und Gesetze auf den Weg zu bringen. Das ist gut für das Demokratieverständnis insgesamt und eine wichtige Erfahrung für die Jugendlichen selbst.“

Die 17-jährige Sophia Kaczmierczak geht auf die Johann-Comenius-Schule in Thesdorf, wo sie seit über einem Jahr Mitglied der Jungen Union ist. Sie zeigte sich beeindruckt vom Parlamentsbetrieb: „Es ist eine unheimliche Bereicherung, da man Erfahrungen sammelt, die nicht nur für die parlamentarische Arbeit wichtig sind, sondern auch im Alltag helfen wie beispielsweise rhetorische Fertigkeiten und Verhandlungsstrategien anzuwenden.“

In den vier Tagen des Planspiels hat Kaczmierczak als Parlamentarierin der fiktiven Fraktion der Arbeitnehmerpartei Deutschlands (APD) gewirkt. Gleich nach dem Gespräch mit Ole Schröder ging es für die Schülerin, ausgestattet mit einigen wertvollen Tipps, in die Arbeitsgruppe Familien- und Gleichstellungspolitik ihrer APD-Fraktion.

Die Veranstaltung Jugend und Parlament findet vom 13. bis 16. Juni 2015 in Berlin statt. 315 Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet, die von Mitgliedern des Bundestages nominiert wurden, stellen dabei in einem Planspiel das parlamentarische Verfahren nach. Die Teilnehmer übernehmen für vier Tage die Rollen von Abgeordneten. Die Jugendlichen im Alter von 16 bis 20 Jahren lernen dabei die Arbeit der Abgeordneten kennen – in den Fraktionen, Landesgruppen, Arbeitsgruppen und Ausschüssen. Bei der abschließenden Debatte im Plenarsaal müssen die Jugendlichen versuchen, Mehrheiten für ihre politischen Anliegen zu gewinnen. Im Anschluss an die Simulation diskutieren die Teilnehmer mit den Vorsitzenden der Bundestagsfraktionen.

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